BFD ü 27 in den Oberlausitzer Werkstätten Hoyerswerda
Bevor ich meinen Freiwilligendienst absolvierte suchte ich nach einer Möglichkeit mich neu auszubilden. Ich bin gelernter Koch, möchte in diesem Arbeitsbereich allerdings nicht mehr arbeiten.
Meine Suche war erfolglos und schlussendlich schlug mir das Jobcenter vor das kommende Jahr mit einem Freiwilligendienst zu überbrücken.
Ich wurde im Netzwerk für Kinder- und Jugendarbeit vorstellig und mir wurde eine Stelle für Arbeit mit Menschen mit Behinderung vorgeschlagen.
Ich war sehr skeptisch. Diesen Bereich konnte ich mir erst einmal kaum vorstellen.
Trotzdem ging ich zum Probearbeiten und war positiv überrascht, die Arbeit lag mir.
Ich absolvierte meinen BFD (Bundesfreiwilligendienst) in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung. Die Arbeit gefiel mir so gut, dass ich meinen Freiwilligendienst auf 17 Monate verlängerte.
In meiner Einsatzstelle erfuhr ich, dass intern eine neue Stelle als Betreuungshelfer ausgeschrieben war. Wieder bewarb ich mich und begab mich zum Probearbeiten in einer Wohngruppe für Menschen mit Behinderung, was ich mir ebenfalls anfangs schwer vorstellen konnte. Wieder erfuhr ich trotzdem dieses Gefühl hier genau richtig zu sein. Zu meinen Aufgaben zählten die Förderung der Selbstständigkeit und Selbstbestimmung der Bewohner (so viel alleine wie möglich und so wenig helfen wie nötig), sowie die individuelle Begleitung der Bewohner im Alltag mit Sorge um das körperliche und seelische Wohlbefinden. Außerdem unterstütze ich beim Einkaufen, der Gestaltung der Wohnatmosphäre und bei der Pflege persönlicher Gegenstände. Die Begleitung der Bewohner zu Arztterminen gehörte zu meinem Tätigkeitsbereich, genauso wie die Durchführung hauswirtschaftlicher Tätigkeiten - wie zB gemeinsames Reinigen der Bewohnerzimmer, Tischdienste oder auch das Waschen der Wäsche. Auch die Hilfe und Unterstützung bei Alltagsverrichtungen, die der Bewohner nicht selbst erledigen kann (Morgen- und Abendpflege, Baden, Duschen, Essen reichen etc.) gehörten in mein Aufgabenspektrum.
Was ich euch also sagen kann ist dass ich anfangs Vorurteilhaft geprägt war was die Arbeit mit Menschen mit Behinderung anging und ich eine Unsicherheit mit mir trug ob ich den Aufgaben der Pflege oder Ähnlichen gewachsen war. Mittlerweile hat sich meine Ansicht allerdings komplett geändert und ist nun durchgehend positiv, die Arbeit erfreute mich und ging mir leicht von der Hand. Eine Arbeit in einem anderen Bereich kann ich mir nur noch schwer vorstellen.
Heute arbeite ich immernoch als Betreuungshelfer und erwäge eine Heilpädagogische Zusatzqualifikation, lieber wäre mir allerdings eine berufsbegleitende Ausbildung zum Heilerziehungspfleger. Ein Beruf den ich ohne Freiwilligendienst nicht kennenglernt hätte.